Du hast noch nicht viel Erfahrung mit Kettensägen, und möchtest wissen, was Rückschlag bei Kettensägen ist? Du möchtest wissen, wie du diesen gefürchteten und gefährlichen Effekt einfach vermeiden kannst?
Oder möchtest du einfach dein Wissen über die richtige Handhabung von Motorsägen auffrischen, und vielleicht noch etwas dazulernen?
Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich. Unten findest du alles über den sicheren Umgang mit deiner Kettensäge – sowohl für Beginner als auch Fortgeschrittene.
Nachdem du den Artikel gelesen hast, wirst du wissen, was der berüchtigte Rückschlag bei Kettensägen ist, und wie du ihn vermeiden kannst.
Um sicherzustellen, dass du dich nicht verletzt, ist es absolut notwendig, dass du die grundlegenden Schnitttechniken für Motorsägen kennst.
Was ist Rückschlag bei Kettensägen (Kick back)?
Bevor wir mit der Erklärung loslegen, musst du zunächst ein paar Begriffe kennen, um die Ursachen zu verstehen.
Die hier wichtigen Teile der Motorsäge
Um die folgenden Erklärungen zum Rückschlag bei Motorsägen gut zu verstehen, ist es notwendig, folgendes zu wissen. Bei der Schiene bzw. dem Schwert werden grundsätzlich drei Teilbereiche unterschieden.
Die einlaufende Sägekette
Der Teil an der Unterseite der Sägeschiene ist der Teil mit der in das Motorgehäuse einlaufenden Kette.
Mit diesem Teil kann man am einfachsten schneiden, da die einlaufende Sägekette die Motorsäge ans Holz heranzieht. Dadurch kann man den Krallenanschlag am Motorgehäuse als Hebelpunkt nutzen, um kraftsparend zu schneiden.
Die auslaufende Sägekette
Der Teil an der Oberseite der Schiene ist der Teil mit der aus dem Motorgehäuse auslaufenden Kette.
Beim Schneiden mit diesem Teil der Säge wird die Motorsäge von der Sägekette aktiv aus dem Holz herausgeschoben. Man muss somit aktiv dagegen halten. Daher lässt sich hierbei der Krallenanschlag nicht benutzen und die Arbeit ist für den Nutzer mühsamer.
Die Schienenspitze
Die Schienenspitze ist der Teil, an dem die Sägekette von der oberen auf die untere Seite umgelenkt wird.
Ursachen für den Rückschlag bei Motorsägen
Motorsägenrückschlag kann in zwei Varianten auftreten:
- Die Spitze (oder Nase) der Kettensäge berührt ein Objekt, in der Regel das Holz.
- Das Holz schließt sich während des Schnittes und klemmt die Kette ein.
Der Bereich an der oberen Spitze der Führungsschiene wird auch als „Rückschlag-Gefahrenzone“ bezeichnet. An dieser Stelle ist die Gefahr für einen Rückschlag also besonders hoch. Daher solltest du diesen Teil der Säge niemals für Schnitte verwenden, um schwere Verletzungen zu vermeiden.
Dieses Video der Mobilen Motorsägenschule zeigt sehr eindrucksvoll, wie ein solcher Rückschlag passiert, und wie du ihn auch beim Stechschnitt verhindern kannst.
Und ja, auch bei Arbeiten mit Holz, Brennholz, Hecke oder im Garten kann ein Kickback auftreten, wie sich in der Vergangenheit schon oft gezeigt hat. Auch bei Elektro Kettensägen oder einer Motorsäge mit Akku kann das passieren.
Die Sägenspitze
Die Sägenspitze ist der gefährlichste Teil der Säge, da es genau hier gerne zum sogenannten Rückschlag kommt. Es kann passieren, dass sich ein Sägezahn im Holz verhakt. Dadurch wird die Kette ruckartig die Säge nach oben in Richtung deines Gesichts drücken.
Eingeklemmte Sägekette
Die zweite mögliche Ursache für einen Rückschlag bei Motorsägen ist, dass die Kette plötzlich im Holz eingeklemmt wird. Das passiert, wenn du unter Spannung stehendes Holz sägst, ohne die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Du kannst beispielsweise durch Sägen von zwei Seiten ein Festklemmen vermeiden.
Warum ist der Rückschlag gefährlich?
Der Rückschlag bei Kettensägen (Kickback) ist nicht zu unterschätzen. Ein Rückschlageffekt kann auf zwei Arten entstehen. Die Zähne der Kette verhaken sich plötzlich im Holz. Oder die Kette wird plötzlich im Holz festgeklemmt.
Beim Rückschlag bei Kettensägen bewegt sich die Säge ruckartig und plötzlich – im schlechtesten Fall auf dich zu. Wenn du darauf nicht vorbereitet bist und aktiv gegenhälst, kann dies selbst trotz trägheitsaktivierter Kettenbremse zu Verletzungen führen.
Insbesondere der obere Teil am vordersten Ende des Schwerts ist hier am gefährlichsten. Die Bewegung geschieht hier besonders unerwartet und ruckartig.
Im besten Fall löst die Trägheitskettenbremse aus, und die Kette wird fast sofort gestoppt. Trotzdem kannst du dich ernsthaft verletzen, wenn die Kette dich am Kopf oder Hals trifft. Auch wenn die Kette sich nicht mehr bewegt, trifft sie dich mit viel Wucht und ist sehr scharfkantig.
Selbst wenn du den Rückschlag abfängst, kann die plötzliche und unerwartete Bewegung trotzdem zu Verletzungen führen. Etwa Zerrungen oder Muskelverspannungen. Daher ist es auf jeden Fall besser, den Rückschlag von vornherein zu vermeiden, statt sich nur auf ihn vorzubereiten.
Wie vermeide ich den Rückschlag bei Motorsägen?
Grundsätzlich solltest du es vermeiden, mit der Sägespitze das Holz zu berühren. Wenn du es doch tust, solltest du unbedingt auf eventuelle ruckartige Bewegung der Säge vorbereitet sein. Beispielsweise beim Stechschnitt, wie in meiner Erklärung zu den Schnitttechniken beschrieben.
Wichtig beim Stechen ist es, die Kettensäge mit dem unteren Teil der Spitze anzusetzen. In der entstehenden Kerbe wird anschließend der stechende Schnitt ausgeführt. Dadurch wird der obere Teil des Schwerts immer durch das Holz gestützt und kann nicht nach oben ausschlagen.
Um ein Festklemmen der Sägekette zu vermeiden, solltest du im Rahmen der Baumansprache beurteilen, ob das Holz unter Spannung steht. Abhängig davon entscheidest du, wie du schneiden musst, um ein Festklemmen zu vermeiden.
Du willst mehr wissen?
Je mehr du über die Technik der Geräte weißt, umso fundierter kannst du deine Kaufentscheidung treffen und umso sicherer wirst du mit dem Gerät umgehen.
Danke, dass du meinen Beitrag gelesen hast!
Ich hoffe meine Erklärungen waren hilfreich für dich und du hast die Informationen gefunden, die du gesucht hast.
Viel Spaß beim Sägen wünscht dir Franz, dein Kettensägen Profi!